Bereits jede vierte Bestattung in Österreich ist eine Feuerbestattung. Rund 18.000 Menschen entscheiden sich jedes Jahr für diese Bestattungsform.

Die Feuerbestattung ist in der Geschichte tief verwurzelt. Bereits in der Hallstadtzeit wurden Tote verbrannt. Kelten und Römer verwendeten im ersten vorchristlichen Jahrhundert diese Bestattungsform.
Mit der Ausbreitung des Christentums verlor die Feuerbestattung an Bedeutung. Kaiser Karl der Große hatte 785 n. Chr. im Edikt von Paderborn die Einäscherung von Leichen bei Todesstrafe verboten; er sah in der Feuerbestattung einen heidnischen Brauch. Über viele Jahrhunderte fristete sie in unseren Breiten ein Schattendasein. Erst gegen Ende des 1900 Jahrhunderts, nach der Aufklärung und deren neuer Weltanschauung, breitete sich die Feuerbestattungsbewegung in Vereinsform wieder über Europa aus.
Die Flamme - GedenktafelIn Österreich waren es die Vorgänger-organisationen des Wiener Verein, die einzelnen Zweigvereine der „Flamme“, welche sich verstärkt für den Bau von Krematorien und die Anerkennung dieser Bestattungsform einsetzten. Das erste Krematorium in Wien wurde im Jahr 1922 eröffnet, es folgten die Krematorien Steyr (1927), Linz (1929), Salzburg (1931), Graz (1932) und Villach (1953). Derzeit gibt es mit St. Pölten, Knittelfeld, Innsbruck, Kramsach und Hohenems insgesamt 11 Krematorien in Österreich. Nicht zuletzt die maßgeblich vom Wiener Verein initiierte Anerkennung der Feuerbestattung durch die Römisch Katholische Kirche beim Zweiten Vatikanischen Konzil 1963 begründete den neuerlichen Aufschwung der Feuerbestattung.

Die Geschichte der Feuerhalle Salzburg

Das historische Gebäude in der Form einer Stufenpyramide erhebt sich einfach und klar vor der Silhouette des Untersbergs. Die gesamte Anlage passt harmonisch in die Anlage des Kommunalfriedhofs und der umgebenden Landschaft. Beim Gang zur Feuerhalle fällt der Blick auf den hinter der Feuerhalle aufragenden Untersberg (bzw. kann symbolisch auf Höheres abschweifen.)Feuerhalle 1930

Angelehnt an die Stile Funktionalismus, neue Sachlichkeit und Modernismus wurde die Feuerhalle im Jahr 1930 vom Salzburger Oberbaurat Wiedemann erbaut und am 8.11.1931 feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Im Jahr 1963 stellte man den damals einzigen Verbrennungsofen von Koks-Feuerung auf Strombetrieb um.
 

Feuerhalle 1930Im Jahr 1981 wurde die technische Anlage im Rahmen eines Komplettumbaues um einen zusätzlichen Elektroofen erweitert. Ein niedriger Anbau mit Aufbahrungskojen und Personalräumen wurde an der Südtseite an das vorhandene Gebäude angebaut.

 

 

 

Im Jahr 2005 wurden in dem in der Zwischenzeit unter Denkmalschutz stehenden Gebäude auf zwei Etappen die Einäscherungslinien erneuert und mit einer Rauchgasreinigungsanlage im Obergeschoß ausgerüstet. Statt der Aufbahrungskojen gibt es einen Verabschiedungsraum.

Es stand bereits bei der Errichtung im Jahr 1930 wie heute aber nicht die besondere Ausstattung des Gebäudes im Mittelpunkt, sondern trauernde Menschen und die Zeremonien des Abschiednehmens als letzter Kontakt mit dem Verstorbenen.